Projekte und Ausflüge

 

Zugvogelforscher zu Besuch in den 6. Klassen

„Die Begeisterung der beiden war ansteckend.“ So äußerten sich die zugvogelforscherSchülerinnen und Schüler der Klassen 6 a-d im März 2016 nach dem Besuch zweier bekannter Zugvogelforscher: Prof. Wolfgang und PD Roswitha Wiltschko. Die beiden forschten jahrzehntelang an der Johann Wolfgang Goethe - Universität zum Thema „Orientierung von Vögeln“. Herr Wiltschko wies beispielsweise als Erster experimentell nach, dass sich Vögel am Magnetfeld der Erde orientieren, und prägte damit maßgeblich die internationale Zugvogelforschung. Jetzt sind die beiden Forscher im Ruhestand und freuen sich, ihr Wissen und ihre Begeisterung an die Schülerinnen und Schüler unserer Schule weitergeben zu können. Im Schuljahr 2015/16 besuchten sie nacheinander vier 6. Klassen und hielten jeweils einen zweistündigen Vortrag über ihre Forschung. Sie zogen es vor, jede Klasse einzeln zu besuchen, damit sich die Schülerinnen und Schüler in ihrem gewohnten Umfeld trauen, mit ihnen in Kontakt zu treten und viele Fragen zu stellen. Die Klassen reagierten mit so großer Begeisterung auf die Vorträge, dass sich die beiden Forscher spontan bereit erklärten, auch 2017 alle 6. Klassen der Helmholtzschule zu besuchen.

 

Frische Luft für den Bio-LK

Vom 25. bis 28. Mai verbrachte unser Bio-LK die Projekttage im Bioversum in Darmstadt – Kranichstein. Angesprochen hat uns gleich zu Beginn das Gebäude. Es handelt sich um ein modernisiertes Landhaus, in dem Museum, Labor und ein Restaurant untergebracht sind. Unsere Projektleiterin, Diplombiologin Frau Umlauf, hat uns freundlich empfangen und uns durch eine kleine Einführung mit dem Thema „Ökosystem See“ vertraut gemacht. Anstelle eines trockenen Vortrages konnten wir mit unserem bisherigen Wissen und Frau Umlaufs zusammengestellten Materialien verschiedene Seetypen gestalten.

Danach begann die Freilandarbeit am Backhausteich im Kranichsteiner Wald. In Kleingruppen führten wir neben einer strukturellen Untersuchung des Gewässers auch  chemisch-physikalische Messungen durch, um schließlich die Wasserqualität des Gewässers zu bestimmen. Am nächsten Tag standen wir, ähnlich wie am Tag zuvor, ausgerüstet mit Gummihosen, Messgeräten, Kameras und Keschern im Bach, um die Güteklasse eines Fließgewässers sowohl biotisch als auch abiotisch zu bestimmen.

An den beiden folgenden Tagen haben wir Tier- und Pflanzenbestände auf der Wiese und im Wald erfasst. Dabei haben wir analysiert, wo verschiedene Tier- und Pflanzenarten an ihren Lebensraum angepasst leben und welche Pflanzen sich im Laufe der Jahre als „Invasoren“ an den unterschiedlichsten Standorten eine ökologische Nische erschlossen haben.

Am Ende eines Tages werteten wir unsere Ergebnisse im Labor aus, präsentierten sie den anderen Gruppen, um anschließend die Ergebnisse des untersuchten Ökosystems miteinander in Beziehung setzend zu diskutieren.

Die gute Ausstattung des Bioversums machte es möglich, dass wir an allen Tagen äußerst selbständig arbeiten konnten. Einige von uns entdeckten ihren wahren Forschergeist und verweilten auch nach Ende des Projekttages noch in der Bibliothek des Bioversums, um gefundene Tiere und Pflanzen zu bestimmen.

Insgesamt haben wir äußerst gelungene Projekttage erlebt, die einerseits durch die gute Vorbereitung, Ausstattung und das große Engagement seitens des Bioversums gestaltet werden konnten und andererseits eine schöne Abwechslung zum sehr theoretischen Schulalltag darstellten. Die selbständige Arbeit in den Kleingruppen und die gute Arbeitsatmosphäre an den vier Tagen wirkten sich positiv auf den Zusammenhalt des Kurses aus.

Bio-LK 12

 

Krebsforschung heute: Neue Wege und neue Einsichten

Am 29. November 2013 nahmen wir, der Bio-LK, am Schülerforum des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg (DKFZ) teil. Wir besuchten vier Vorlesungen, in denen zum einen über die Ursachen von Krebserkrankungen berichtet wurde und zum anderen neue Wege in der Krebsforschung mit den entsprechenden Therapieansätzen präsentiert wurden. Außerdem erhielten wir einen Einblick in die bildgebenden Diagnoseverfahren, die bei der Feststellung von Tumorerkrankungen eine immer wichtigere Rolle spielen.

Die erste Vorlesung beschäftigte sich mit der Humangenetik und den Ursachen für die Entstehung von Krebs. Auf molekularer Ebene erfuhren wir, dass eine Krebserkrankung entsteht, wenn Protoonkogene zu Onkogenen entarten und Tumorsupressorgene ihre tumorunterdrückende Wirkung verfehlen. Außerdem können strukturelle Chromosomen-aberrationen Auslöser für die Entstehung dieses Ungleichgewichts sein.

Der zweite Vortrag thematisierte die Problematik von Hirntumoren und mögliche Therapieansätze. Hirntumore sind in der Regel stark invasiv, d.h. sie dringen in umliegende Hirngewebe vor, was eine operative Entfernung erschwert. Als alternative Strategie wird das Ausschalten der Blutgefäße, welche die Tumore mit Nährstoffen versorgen, angesehen.

Unser persönliches Highlight war der dritte Vortrag, in dem uns sehr anschaulich der Einsatz von Viren für die Krebstherapie präsentiert wurde. Diese alternative Krebstherapie modifiziert Masern- oder Herpesviren ohne krankheitsauslösend zu sein, d.h. eine Immunantwort unseres Immunsystems wird verhindert. Bei Mäusen konnten mit der Virentherapie erste Erfolge in der Behandlung von Tumoren erzielt werden. Bei an Krebs erkrankten Menschen zeigt die Therapie leider noch nicht ganz die gewünschten Erfolge, so dass weiterhin an der Verbesserung dieses Therapieansatzes geforscht wird.

Der vierte und letzte Vortrag befasste sich mit der technischen Entwicklung der Radiologie und wie diese zur virtuellen Autopsie des Menschen eingesetzt wird. Uns wurden beeindruckende 3-D-Modelle und Videos des Körpers vorgeführt. Nach den vier Vorträgen versammelten wir uns im Plenum und hatten die Möglichkeit, uns über die gehörten Inhalte auszutauschen und noch bestehende Fragen zu klären.

Der Einblick in einen Universitätsalltag auf hohem inhaltlichem Niveau machte den Reiz dieser Veranstaltung aus. Aufgrund unseres Vorwissens aus den drei Halbjahren im Leistungskurs konnten wir allen vier Vorträgen inhaltlich gut folgen. Wir sind der Meinung, dass diese Exkursion absolut lohnenswert gewesen ist, da bei vielen im Kurs ein verstärktes Interesse an der Thematik geweckt wurde und einige sich vorstellen können, einen beruflichen Weg im Bereich der Medizin oder Forschung einzuschlagen.

Aylin Akdemir, Nils Borst, Hanim Dirik, Tom Rinner